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02.01.2006 – Manly, Sydney (von Simon)

Gutes Neues an alle!

Da wir im Moment nicht mit dem Notebook ins Netz kommen, aber hier ein absolut guenstiges (ue, weil es den Umlaut an der englischen Tastatur nicht gibt; fuer alle Computerangeber: den ASCII-Code such ich mir jetzt nicht raus) Internetcafe haben, kurz mal ein weiterer Zwischenbericht… ne, doch nicht, koennen nur noch 10 Minuten rein, dann machen die hier dicht.

Nur kurz: Auf unsere Weihnachtsmail (sorry Lothar, Dich haben wir vergessen… Du bekommst dafuer ne Karte mit nackigen Maedels drauf) haben sich 3 Antworter zu meinem Bart geaeussert und eine Mail kam sogar mit einer gemeinen Beleidigung zurueck. Nein, ich werde ihn in der naechsten Zeit nicht abrasieren – hab ja eh keinen Rasierer dabei…

02./03.01.06 – über die Hälfte schon rum – Sydney (Manly – International College of Management) (von Carina)

Da sind wir nun in der größten Stadt in Australien (mit der giftigsten Spinne Australiens, der Trichterspinne oder Trichternetzspinne?) und was soll ich sagen, eine tolle Stadt! Die Anfahrt durch einige der 784 Vororte und Bezirke verlief sehr stressig. Unter anderem weil mir das Einschätzen unseres sehr breiten Autos nur auf gut ausgebauten Landstraßen leicht fällt und genau dieser Punkt zu heftigen Reaktionen auf dem Beifahrersitz führt, was wiederum an meiner Konzentration zehrt… ein Teufelskreis! Irgendwann hatten wir es dann aber doch geschafft, durchgeschwitzt, weil es die Klimaanlage nicht mehr schaffte und heilfroh zumindest Manly gefunden zu haben, standen wir zwischen hunderten von Menschen, die gerade die Fähre in Richtung Strand verließen. Jetzt versuchten wir der etwas dürftigen Wegbeschreibung, die als Reservierungsbestätigung der Jugendherberge mitkam, zu folgen und wunderten uns als wir plötzlich auf dem Hof eines ziemlich alten (genauer gesagt Baujahr 1885) und ziemlich großen Gebäudekomplexes standen, aber alle Hinweisschilder versicherten, dass dies die YHA Manly sei. Wie wir nun feststellten, war diese Jugendherberge im Studentenheim des International College of Management untergebracht und hat deswegen nur während der hiesigen Semesterferien geöffnet. Hier würde echt jeder gerne studieren, das Meer und die Innenstadt in Sichtweite, Sydney Circular Quay 30 Fährminuten entfernt, dazu eine Kulisse… unglaublich (leider kenn ich mich in Architektur nicht so aus, aber Hanna wird uns sicher gerne mitteilen was die katholische Kirche Ende des 19. Jahrhunderts so gebaut hat :o)

Nachdem wir langsam wieder abgekühlt waren machten wir uns auf, diesen malerischen Vorort genauer zu erkunden. Versorgt mit einer Stärkung vom „Hungrigen Jack“ beobachteten wir das Strandleben und sahen zum ersten Mal die berühmten Australischen Liveguards in Action (das heißt nicht, dass sie jemand retten mussten, sie sind damit beschäftigt, die engagierten Schwimmer von den allzu tiefen und gefährlichen Stellen fern zu halten, was sie mit Hilfe von Trillerpfeifen und Jetski hervorragend hinbekommen!). Derartig erfrischt entschlossen wir uns zu einem späten ersten Besuch in Sydney und saßen bald gebannten Blickes auf der Fähre. Es ist irgendwie witzig, wenn man die Oper zu ersten Mal live sieht und doch schon genau wusste wie sie aussieht, ganz anders ist es mit der Harbour Bridge, die kennt man zwar auch, aber sie ist um einiges gewaltiger, mächtiger als man sie sich vorstellen kann. Beides zusammen ist echt beeindruckend, aber eben nicht nur die beiden sondern die ganze Stadt. Na ja, an dem Abend sind wir dann noch ein wenig herum geschlendert um uns für den Sylvesterabend ortskundig zu machen.

Den 31sten haben wir dann erst mal sehr gemütlich an der Manly Beach verbracht. Super Wellen, super warm, super… Sylvester war klasse, ich hätte nicht gedacht, das mir ein Abend mit 3 Millionen anderen Menschen so gut gefällt ;o)

Nachdem wir uns am Neujahrstag von allen Strapazen erholt hatten (nur faules Herumliegen am Strand und in der Jugendherberge), stellten wir uns gestern (02.01.) der Herausforderung Sydney in zwei Tagen zu erkunden. Was leider schon an unseren Plänen früh aufzustehen scheiterte ;o) Als wir dann gestärkt mit Kaffee und Muffin auf dem Weg zum Botanischen Garten waren fing es doch wirklich an zu regnen (beachtet bitte den Simons Bericht zum 01.01.), also mussten wir unsere Pläne kurzfristig ändern und uns an überdachte Attraktionen halten. Da fiel uns als erstes das Sydney Aquarium ein, zum Glück hatten wir einen Tagespass mit der wir die Fähren kostenlos nutzen konnten und gelangten so trockenen Fußes zu einer 300 – 400 Meter langen Schlange vor dem Eingang des Aquariums. Nach erneutem umplanen entschlossen wir uns einfach mal ein bisschen Geld auszugeben und gingen shoppen. Wie wir schon am Strand feststellten trägt man hier Billabong (Wasserloch) und RipCurl (frei übersetzt Wellenkamm) also auf in die Sydney Malls und kaufen. Das war ein Spaß und wir wurden sogar beide fündig! Danach ging’s es am frühen Abend dann doch noch ins Aquarium, wobei wir es uns ehrlich gesagt auch hätten sparen können, aber jetzt wissen wir es immerhin.

Tag zwei der Entdeckertour startete früher und mit deutlich besserem Wetter, was uns als erste in besagten Garten trieb. Der ist sehr schön und es wird einem sogar geraten barfuss auf dem Rasen zu laufen (wir konnten bisher noch nicht herausfinden warum der englische Rasen sooo weich ist, aber wir bleiben dran!) und man soll auch alles umarmen, was einem so über den Weg läuft, wie zum Beispiel Bäume (hab ich dann auch gleich mal gemacht und war ein tolles Gefühl ;o). Weiter über den Hyde Park zum Australian Museum, wo uns dann warm genug war um wieder in ein kaltes großes Gebäude zu flüchten. Hier konnten wir uns über die giftigen Tiere des Landes kundig machen und die wertvollen Mineralien betrachten die hoffentlich noch unseren Weg kreuzen werden. Was natürlich nicht fehlen darf, wenn man in Sydney ist: Bondi Beach! Nach einer 40minütigen Busfahrt waren wir endlich angelangt und es war ehrlich gesagt nicht anders wie an unserem Strand, aber gesehen ist gesehen…

Ja, das war es nun schon in Sydney und ich will hier noch sooo viel sehen, also muss ich wohl noch mal herkommen :o)

03.01.06 – letzter Abend in Sydney (Simon)

So, die Wäsche läuft und wir sitzen grad bei einem Bier (welches sich mangels Kneipen in der Nähe des Waschraums in einer Dose befindet) im Hinterhof der alten Gemäuer. Ortszeit 22.35 Uhr – endlich angenehmere Temperaturen hier draußen. Und angenehme Temperaturen sind hier wirklich selten: Die schon vorher bemerkten Schwankungen von entweder siedend heiß oder eisig kalt scheinen sich fortzusetzen, wobei im Moment ganz klar siedend heiß die Überhand behält.

In unserem ersten „Sydney Morning Herald“ von heute früh wird groß darüber diskutiert, wohin das mit dem Treibhauseffekt noch führen soll (wie man das so kennt, mit allen Ausschmückungen und Hochrechnungen bis ins Jahr 2070). Gewissermaßen sind wir froh, dass es sich hier um Ausnahmetemperaturen handelte.

Hintergrund:

Wir waren am Neujahrsabend gegen 21.00 Uhr noch mal daran, unser Schiff durch die Häuserschluchten Sydneys zu dirigieren – auf der vergeblichen Suche nach einem offenen Supermarkt oder dergleichen – um schließlich schweißgebadet (trotz bis zum Abwinken laufender Klimaanlage) eine seltsame aber kalte Zitronenlimonade an einer Tankstelle zu kaufen, bei der sämtliche Kohlensäure (oder Gärungsgase?) beim späteren erstmaligen Öffnen komplett entweichen sollte. Der Punkt ist: Es war so heiß, dass wir mit der Vorstellung, im Outback solle es noch heißer sein, echte Probleme hatten und ernsthaft an der Entscheidung zweifelten, uns dieses anzutun.

Deshalb die relative Erleichterung, als wir im Morning Herald lesen durften, dass wir um 20.00 Uhr (da ist es fast dunkel) noch knappe 30 Grad hatten – Spitze an diesem Tag waren über 45 Grad! Da hat der Mitteleuropäer Spaß! Jetzt stellt man sich zusätzlich bitte noch vor, dass es sich um den NEUJAHRSTAG handelt, also vor weniger als einem Tag eine nicht unbedeutende Menge an Alkohol im Spiel war, die sich noch mit einem dumpfen Gefühl im Kopf breit machte.

Ich muss hier kurz mal die Erzählung unterbrechen, da sich ein Bandicoot angeschlichen hat, ein Tier, von dem ich bis vor 4 Tagen noch nie gehört, geschweige denn eines gesehen habe. Ich glaube, es ist ein Beuteltier, bin mir da aber nicht sicher. Ich hab ihn auf jeden Fall soeben mit einem (schlechten) Foto erwischt. Kommt dann in den Blog, wenn ich’s gespeichert hab.

Weiter zum Thema Alkohol

Die Sylvesterparty hier in Manly fand am Strand statt – der Strand ist schön – schön ist nicht (für die Ich-kann-auch-ohne-Spass-Alkohol-trinken-Generation, der ich nun mal angehöre), dass der Strand in die so genannte „Alkoholfreie Zone“ fällt. An Sylvester ist so was sogar eher blöd, da man das Anstoßen um Mitternacht dann doch gewohnt ist. Leider hatten wir auch schon vorher gehört, dass Sydney strenge Kontrollen durchführt, damit nichts Alkoholisches getrunken wird.

Und, was war? Nix! Wir sind am Sylvesterabend nach Sydney gefahren (die alkfreie Zone in Manly war uns dann doch zu unheimlich) und haben uns nach halbstündiger Studie der hiesigen Gebräuche, was die Einnahme von alkoholischen Getränken angeht (es gingen Gerüchte, man darf a] nix trinken b] nur mit Papiertüten Verhülltes trinken und c] ganz normal trinken) mit selbigen eingedeckt und öffentlich (!) verzehrt. Zum Abend an sich brauche ich nichts zu schreiben – lohnt sich in jedem Fall (mehr weiss ich eigentlich gar nicht mehr ;-) doch, schönes Feuerwerk, sogar zwei, einmal um 9.00 und einmal um 12.00 Uhr – warum weiss ich nicht).

Sonstiges:

Manu, Deine Ich-hab-mir-die-Finger-verbrannt-SMS kam 6 Mal! Wie verbrannt waren die denn?!?

Eltern, ich wollt Zuhause anrufen, aber es ging nicht, da entweder mein Handy oder das Netz (die 3 Netze) hier einen Schuss hat. Carina konnte noch und danach war Schluss. Also, gutes Neues ;-)

Ossi und Aussie wird gleich ausgesprochen

Bierbüchse leer, Wäsche bald fertig – morgen geht’s weiter in Richtung Blue Mountains. Bis denn!

bis Murwillumbahzurück zur Übersichtskarte

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